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Liesa Strehler: „Ich fühle mich an der TAK sehr wohl“

Seit fast zwei Semestern studiert Liesa Strehler an der Theaterakademie Köln. Warum Sie sich für eine Schauspielausbildung an der TAK entschieden hat und was die sympathische Dame aus dem hohen Norden vor Ihrer Schauspielausbildung so gemacht hat, liest du im folgenden Kurzinterview.

TAKBlog: Stell dich bitte mal kurz vor: wer bist du? Was hast du vor der Ausbildung an der TAK gemacht?

Liesa Strehler: Moin. Wer bin ich? Ich entscheide mich dagegen diese Frage so kreativ wie möglich zu beantworten und für die Kurzfassung. Ich heiße mit vollem Namen Liesa Nora Strehler, bin 22 Jahre alt, komme aus Kiel.

Einleitung Ende.

Das zweite Semester neigt sich dem Ende zu und das beweist mir, wie erschreckend schnell die Zeit vergeht, wenn man diese nutzt und genießt. Fast elf Monate ist es nun schon her, dass ich den Umzugswagen vor meiner Kölner Haustür parkte. Fast elf Monate, seit ich schweren Herzens den Schlüssel zum „Theater die Komödianten“(Kiel) der Intendanz zurückgab. Zweieinhalb Jahre war dies mein zweites Zuhause. Als Anfang 2015 klar wurde, dass meine Schulklasse ihre Abiturprüfungen ohne mich schreibt, war dieses Theater mein erster Anlaufpunkt und bewahrte mich vor der großen Sinnkrise.

Als Praktikantin dort bekam ich schnell das Gefühl ein wichtiger Teil eines immer währenden kreativen Prozesses zu sein. Ich arbeitete mit einem Team, das, wie es schien, glücklich war, mich an Board zu haben.

Endlich hatte ich eine Arbeit und Aufgabe gefunden, die mir sinnvoll erschien, der ich all meine Aufmerksamkeit und Energie schenken wollte. Ich habe so viel gelernt und entdeckt.

Ich bereitete die Bühne vor, lernte Ton-, Bild- und Lichttechnik für die unterschiedlichsten Vorstellungen zu fahren, schmiss in den Pausen die Bar und unterhielt mich mit dem Publikum, bekam bei vier Produktionen die Möglichkeit als Regieassistentin mitzuwirken, war Teil des Gastspielensembles, nahm am Kulturaustausch mit Kiels Partnerstadt Gdynia teil und stand am Ende sogar selber, mit meinem damaligen Kollegen und jetzt Verlobten, in einem Zwei-Personen-Stück auf der Bühne. Es waren insgesamt 16 Vorstellungen, die wir nach zwei Monaten proben unter professionellen Bedingungen, sowohl im Theater selbst, als auch auswärts spielten. Eine Erfahrung für die ich wahnsinnig dankbar bin. Und stolz.

Schauspielausbildung - Liesa Strehler berichtet

Fotos (3): Isabella Kolb

TAKBlog: Warum willst du Schauspielerin werden?

Liesa Strehler: Schon bevor ich zu den „Komödianten“ kam, wusste ich, dass ich Schauspielerin werden will.

Während der Schule nahm ich vier Jahre lang Schauspielunterricht. Mit 14 Jahren lernte ich durch ein Schulpraktikum, das ich an der „Schule für Schauspiel Kiel“ machte, dass Schauspieler sein ein Beruf ist, ab spätestens da war es um mich geschehen. Andere Optionen gab es dann für mich nicht mehr.

Es ist schwer zu beschreiben, was genau es ist, das mich auf die Bühne zieht. Ich glaube einfach, dass jeder gern das tut, was er auch gut kann und dafür Anerkennung bekommt. Und direkteres Feedback als das eines Theaterpublikums gibt es wohl selten.

Der Adrenalinkick, den man bekommt, bevor man auf die Bühne geht, ist etwas besonderes. Stark und beflügelnd. Vorausgesetzt man kann ihn in dem Moment richtig nutzen. Lange hat sich meine Nervosität in Angst umgewandelt, die mich festhielt und verkrampfen ließ. Alles andere, als ein Kick also.

Leider befand sich diese Phase zeitgleich zu meinen Vorsprechen an den staatlichen Schulen, die mich verständlicherweise ablehnten. Ich habe es gehasst, zu diesen Vorsprechen zu fahren. Immer alleine, immer eine neue große Stadt, immer die gleichen Dialoge mit deinen ebenso aufgeregten und frustrierten Mitbewerbern. Das schwerste allerdings war es, die Bewerbungen nur abzuschicken. So oft sah ich die Anmeldefristen immer näher kommen und dann auslaufen. Ich wusste was ich wollte, so unbedingt wollte und merkte dann, dass ich dafür noch nicht bereit war. Ich war mit meinem Spiel unzufrieden und wollte das niemandem, geschweige denn einer Hochschuljury vortragen.

TAKBlog: Warum hast du dich für die TAK entschieden?

Liesa Strehler: Nicht ganz im Klaren warum ich diese überhaupt besaß, entschied ich mich einmal gegen meine Prinzipien „nicht an privaten Schulen vorsprechen“ und klickte auf die erste Schule, die mir Google nach meiner Suche „Schauspielschule Köln“ vorschlug. Das war die TAK-Seite. Gefiel mir ganz gut, die Seite war modern, übersichtlich und aufgeräumt. Ich konnte mich ganz einfach mit einem online-Formular bewerben. Das war mir wohl eine gute Hilfe, da ich immer noch Hemmungen hatte einen Umschlag mit meinen Daten in den Briefkasten zu stecken.

Liesa Strehler - Schauspielausbildung an der Theaterakademie Köln

Und so kam ich zum ersten Mal nach Jahren nach Köln zum Workshop. Alles war anders, als ich es von den staatlichen her kannte. Man hatte gute Laune, man hatte andere Gespräche, man hatte Zeit. Der Workshop ging zwei Tage und ich konnte meine ungesunde Nervosität schwinden sehen. Es wurde sich um uns Bewerber gekümmert, wir waren interessant, die Schule wollte mit uns arbeiten. Es klingt vielleicht total banal, aber man hat sich wie ein menschliches Individuum fühlen können. Und ich glaube langsam zu verstehen, dass es möglicherweise genau das ist, was eine private Schule ausmacht.

Ich wurde also nach einem ausführlichen Feedback angenommen und fuhr erst einmal verwirrt wieder nach Kiel zurück.

Sollte ich nun nach Köln ziehen und an der TAK studieren? Aber da waren doch noch meine Prinzipien… Also rief ich in der Schule an und sagte, dass ich mich noch einmal an staatlichen Hochschulen zeigen werde und dann zum Wintersemester 2017 anfange, sollte mich keiner nehmen. Denn, dass ich noch zu anderen privaten Schauspielschulen gehe, kam mir gar nicht in den Sinn. Ich war dann noch an zwei Staatlichen vorsprechen und entschied mich, nicht mehr warten zu wollen.

Jetzt dauert mein zweites Semester an der „Theaterakademie Köln“ nur noch eineinhalb Wochen.

TAKBlog: Was sagen Freunde und Familie zur deiner Schauspielausbildung?

Liesa Strehler: Ich habe das große Glück eine Familie zu haben, die mich fast alles machen lässt, was ich möchte. Da meine Eltern auch berufliche Draufgänger sind, gab es eigentlich nie das Thema „Sicherheit im Beruf“. Solange ich glücklich bin, würden meine Eltern nie meinen Ideen im Wege stehen. Im Gegenteil: sie unterstützen mich in allen Bereichen so gut sie können, ohne sie wäre die Schauspielausbildung an einer Privatschule nicht möglich.

TAKBlog: Wie wurdest du hier aufgenommen?

Liesa Strehler: Gut. Ich habe ein tolles Semester, voller junger inspirierter und inspirierender Leute Mir gefallen die Fächer mit ihren Dozenten, langsam (dauert bei mir immer) komme ich immer mehr in der Schule an, habe mehr und mehr Kontakt zu anderen Semestern.Kurzum: ich fühle mich sehr wohl und gefördert. Ich bin froh nicht meinen Prinzipien gefolgt zu sein.

Vielen Dank an Liesa Strehler für das Interview