Kurzinterview

Kurzinterview mit dem Kölner Schauspieler Asim Odobasic

Der Kölner Schauspieler Asim Odobasic beendete 2017 seine Ausbildung an der Theaterakademie Köln mit dem Diplom. Nur wenige Wochen später wurde er bereits mit dem „Puck“ als bester Nachwuchsschauspieler in Köln ausgezeichnet. Im Kurzinterview mit dem TAKBlog stand er uns zum Thema Schauspielausbildung Rede und Antwort.

TAKBlog: Warum bist du Schauspieler geworden?

Asim Odobasic: Ich finde die Frage immer so schwer zu beantworten. Schauspieler wollte ich schon mit 12 werden, weil mich der Beruf schon damals fasziniert hat, weil man irgendwie alles sein kann was man will. Es wird nicht langweilig. Zudem habe ich ja auch eine Menge ausprobiert: gejobbt, studiert etc. aber ich bin kein Fan von Büro/9 to 5 Jobs. Bis jetzt fühlt es sich einfach richtig an und das ist doch ein gutes Zeichen oder?

Inwiefern hat dich die TAK auf deinen Job als SchauspielerIn vorbereitet?

Asim Odobasic: Die TAK hat mich in verschiedenster Weise vorbereitet. Dort habe ich gelernt, wie man Rollen erarbeitet, Körper und Stimme gezielt einsetzt und natürlich bin ich auch eigenverantwortlicher geworden. Denn auch wenn die TAK Spaß macht und es eine wunderschöne Erfahrung war, ist es trotzdem auch hart gewesen. Unterricht, nebenbei Arbeiten und nebenbei nebenbei schauen was in der freien Szene so geht, damit während der Ausbildung schon Erfahrung auf Bühnen gesammelt werden konnte. Summa summarum die TAK ist wie Morpheus, sie zeigt dir die Tür, aber durchgehen musst du selbst.

TAKBlog: Welchen Rat möchtest du angehenden SchauspielerInnen auf dem Weg gehen?

Asim Odobasic: Also ich bin eigentlich noch nicht in der Position solche Ratschläge zu geben, weil ich auch erst seit nem Jahr fast auf dem Markt bin und selber noch viel zu lernen habe. Aber wenn mich jemand fragen würde, würde ich sagen: Geduld und Ausdauer. Viele denken glaube ich, wenn man die Schule verlässt wartet die Welt auf einen, aber das ist halt nicht so und man muss halt arbeiten, sich was aufbauen und dann langsam aber sicher Fuß fassen. Wer sich nicht anstrengt oder darauf wartet das was von allein passiert wird aufjeden Fall gefressen in dem Haifischbecken. Denn die Konkurrenz ist groß und es gibt ne Menge gute Leute da draußen.

TAKBlog: Wie ging es nach deiner Ausbildung an der TAK für dich weiter?

Asim Odobasic: Ich hab noch während der TAK bei Tim Mrosek vorgesprochen, für Titus und der hat mich dann auch genommen (Danke Tim :D). Das heißt ich konnte direkt nach der Ausbildung arbeiten. Nach dem ersten Titus Block habe ich am Landestheater in Dinslaken vorgesprochen und da die Hauptrolle bekommen, wo ich auch das Glück habe mit meinem guten Freund Emre Kubat zusammen zu spielen. Dann Ende des Jahres durfte ich wieder mit Emre und zwei weiteren guten Freunden Daniel Müller und Elena Kristin Boecken im Stück „Hotel Europa“ von Ali Jalaly mitspielen, welches über 12 mal im Theater Tiefrot gespielt wurde. Es war wichtig das ich auch außerhalb der TAK viel spiele und das hat Gott sei Dank auch bis jetzt ganz gut geklappt.

TAKBlog: Wie schwer ist es, Engagements zu erhalten?

Asim Odobasic: Engagements sind immer so ne Sache. Viel Vitamin B und oft kriegt man auch gar nicht mit, wenn Vakanzen vorhanden sind, da finde ich ist die ZAV echt hilfreich. Man muss Augen und Ohren offen halten, Initiativbewerbungen schreiben und wenn man das Glück hat vorsprechen zu dürfen muss man halt echt alles geben. Meistens wird man gar nicht erst eingeladen oder bekommt keine Antwort, aber wenn sie einen einladen zum Vorsprechen, liegt es in der eigenen Hand zu überzeugen. Deshalb sollte man gut an seinen Rollen arbeiten und überall vorsprechen wo man kann. Das hat übrigens Philip Seymour Hoffman in einem Interview gesagt und daran denke ich regelmäßig, er meinte: spiel so oft du kannst, überall, so gut du kannst. Egal ob Bühne, vor der Kamera oder beim Vorsprechen in irgendeinem Keller, wenn sich jemand Zeit nimmt um dir zuzusehen, geh hin und spiel. Nur so wird man besser.

Über ASIM ODOBAŠIĆ

ASIM ODOBAŠIĆ absolvierte seine Schauspielausbildung an der Theaterakademie Köln. Schon vor seinem Diplomabschluss 2017 war er in „Frühlingserwachen“ am Stadttheater Duisburg und beim Festival Unruh® zu sehen sowie in „Unter Tieren – Ein Menschenversuch“ des ANALOGTHEATERs an der studiobühneköln, das auch zum Festival Favoriten nach Dortmund und zu Theaterszene Europa eingeladen wurde. Zuletzt war er zu sehen in „Titus“ von Tim Mrosek, welches für den Kölner Theaterpreis 2017 nominiert wurde. Derzeit spielt er am Landestheater Dinslaken im preisgekrönten Stück „meet in me“. 2017 wurde er mit dem Puck als bester Nachwuchsschauspieler Kölns ausgezeichnet.

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