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Emotionales Selbstmanagement an der Theaterakademie Köln

Das ‚springende Gen‘ für unsere Kreativität, unseren Erfindergeist und unsere individuelle Einzigartigkeit will gefordert werden!

 

Emotionales Selbstmanagement – individuell begleitet

Und wir hier an der Theaterakademie Köln wollen euch genau darin fordern: nämlich in eurer Selbstreflektion und eurer geistigen Ortung als schaffende, formende und spielende Persönlichkeiten. Denn je stärker ihr in Verbindung mit euch seid, je mehr ihr in eurem Selbstwert gegründet seid, desto mehr könnt ihr euch in eure Talente und Ressourcen hinein entfalten.

Was lässt uns zuversichtlich sein? Was gibt uns die Kontur und Kraft, für uns einzustehen?

Das Vertrauen in uns selbst! Und das heißt nicht, dass man der selbstbewusste Überflieger sein muss. Vielmehr geht es darum, sich nicht zu scheuen, ehrlich zu sich zu sein und immer wieder die Verbindung zu sich herzustellen.

Bist du eine bessere Schauspielerin oder ein produktiverer Kreativer, wenn du Methoden an der Hand hast und Wege kennst, wie du dich von hindernden Mustern trennen und Blockaden lösen kannst?

Um das Beste aus sich hervorzulocken im Ausbildungsprozess, braucht es immer wieder die Bereitschaft von euch, neugierig zu sein und offen. Ihr seid als werdende Schauspieler ganz besonders darin gefordert, euch immer wieder euren hindernden Gedanken und Emotionen zu stellen.

Wir greifen diese Prozesse bewusst in unserem Ausbildungsverständnis auf und thematisieren euren Werdegang als Persönlichkeit in verschiedenen Unterrichten und im Curriculum.

Ein Unterrichtsfach an der Theaterakademie Köln ist das Fach Selbstmanagement. Es wird von uns verstanden als emotionales Selbstmanagement. Neben Stressreduktions- und Entspannungstechniken, u.a. auch die Klopftechnik aus der Energetischen Psychologie, thematisieren wir vom ersten Semester an die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit als Künstler und schöpferischer Mensch. Hierzu gehören Übungen, um sich mehr und mehr mit den eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu verbinden. Es geht auch um visionäres Denken und darum, die eigenen Motivationen immer wieder zu prüfen, zu bündeln und zu nähren.

Und jeder/ jede hat dafür eben seine ganz eigenen Wege und Methoden. Unser TAK – Team stellt euch in den Unterrichten immer wieder Methoden vor, so dass ihr das für euch Richtige herausfiltern könnt.

Außerdem werdet ihr im Rahmen des emotionalen Selbstmanagement individuell begleitet dabei, das für euch passende zu finden.

Und was hat das mit der Plastizität deines Gehirns zu tun?

„/…/ Die Studien über die neuronale Plastizität des Gehirns erlauben uns folgenden Schluss zu ziehen: Neuronen haben weder fixe Eigenschaften, noch feststehende Positionen. Sie unterliegen stattdessen ständigen Veränderungen, die durch Wettbewerb, den Wandel der Umgebung, und Bildung ausgelöst werden.

Wir befinden uns in einem unaufhörlichen Lernprozess und unsere Erinnerungen werden kontinuierlich neu überarbeitet. Neue Ideen entstehen, strömen kurzzeitig in unser Bewusstsein und verschwinden genauso schnell wieder, um für den nächsten kurzen Moment des Gewahrseins Platz zu machen. /…/ „

Das Nachdenken über sich und das Leben, „ verursacht unglaubliche Schübe an neuronaler Aktivität, /…/ dass Dendriten schnell wachsen und alte Assoziationen unterbrochen werden, während neue fantasievolle Perspektiven entstehen“.

Je achtsamer und reflektierter wir durchs Leben gehen, desto mehr unterstützen wir unser Gehirn in seiner Veränderung. Wir verändern den genetischen Code unseres Gehirns. Die neuronale Plastizität des Gehirns erweitert sich.

Emotionales Selbstmanagement immer auch eine soziale Komponente.

Sogar die Neurowissenschaft weiß heute, dass so der Grundstein für physisches und emotionales Wohlbefinden gelegt wird: unser autonomes Nervensystem wird ausbalanciert und mentaler und physiologischer Stress baut sich ab.

Durch das Anwenden von Reflektions,- Bewusstseins -und Entspannungstechnien unterstützt du dein Gehirn also zu immer weiteren Dimensionen des Verstehens. Kompetenzen die du brauchst, um erfolgreich durch die Ausbildung zu gehen oder um dich erfolgreich in Projekte einzubringen sind dann viel leichter abrufbar.

Das assoziative und kreative Denken kann frei fließen. Und hindernden Emotionen und Gedanken können sich wandeln.

Wir können daran teilhaben, unser Gehirn und Sein so zu organisieren, dass es unser Leben erfolgreich motiviert.

Aus unserem Verständnis heraus ist mit ‚erfolgreich‘ nicht die egoorientierte Ellenbogenmentalität gemeint, sondern eine Teamplayer-Mentalität.

So hat emotionales Selbstmanagement immer auch eine soziale Komponente.

Es geht darum, als Teil eines Ensembles, Abeitsteams, einer Produktion bestmöglichst sich selbst einzubringen.

Wenn du als selbstvertrauende Persönlichkeit die Ausbildung verlässt, dann ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass du dich auch nach der Ausbildung in deinem Berufsleben etablierst. Und das ist unser Anliegen als Schule für unsere Schüler.

Wir an der Theaterakademie Köln wollen euch stark machen mit euren individuellen Fähigkeiten. Wir wollen euch ermutigen, euch einzubringen. Wir unterstützen euch dabei, dass ihr als Persönlichkeiten, euer eigenes Berufsprofil als Schauspieler und Kreative entwickelt. Und das schon während der Ausbildung.

Wir begleiten dich auf deinem ganz individuellen Weg.

Du willst gleich anfangen dich um dein Gehirn zu kümmern?

Dann hier eine Übung:

Strategie zu mehr Sicherheit: Dreh‘ deinen Film‘

Wir wünschen uns natürlich immer, so sicher wie möglich in ein Vorsprechen, Casting oder auf die Bühne zu gehen. Doch manchmal gestalten sich die Anforderungen an uns so, dass sie uns unsicher machen können.

Hier eine Technik aus der Energetischen Psychologie, die dir helfen kann, dich sicher zu machen:

Setze dich bequem hin. Am besten irgendwo hin, wo du Ruhe hast. Schließe die Augen und lasse den Atem tief ein und aus fließen und entspanne dich. Dann beginne mit den Fingerspitzen oder mit der flachen Hand die Handkante deiner anderen Hand zu klopfen. Und stelle dir die Situation, die auf dich zukommen wird, so vor, wie sie im besten Falle für dich ablaufen sollte. Du drehst deinen eigenen Film während du klopfst.

Also z.B. siehst du dich, wie du in guter Verfassung auf die Bühne trittst oder den Raum betrittst. Und dann siehst du dich deinen Text sprechen oder anderes. Du lässt den ganzen Auftritt wie einen Film vor deinem inneren Auge ablaufen. Nimm so viele sinnliche Aspekte wie möglich dazu. Sieh wie das Publikum oder die Caster reagieren. Wie fühlt sich dein Körper an. Höre deine Stimme innerlich so, wie sie deinem Wunsch entsprechend sein soll.

Und während der ganzen Zeit klopfst du die Handkante. Und jetzt das besondere an der Übung. Falls der Film sich so gestaltet, dass er dir genau deine Befürchtung mit in die Visualisierung hineinbastelt, also z.B. du siehst, wie du den hohen Ton eben doch nicht so triffst, wie du eigentlich möchtest.

Dann drehe den Film so weiter, dass du einbaust, was du jetzt machen könntest, um souverän deinen Auftritt weiter bis zum Ende zu bringen. Schau was dein Umgang mit dieser Situation sein könnte.

Das hat eine enorme Wirkung auf dein vegetatives Körpersystem. Du siehst dich den Fehler machen, den du unbedingt vermeiden willst und gleichzeitig gibst du dem Gehirn die Information, dass dieser Fehler gar nicht so schlimm ist, weil er durch das Klopfen der Handkante auf einem Modus läuft, in dem das Gehirn gut weiter arbeitet anstatt zu blockieren.

Du kannst den Film auch noch einmal ablaufen lassen, falls das beim ersten Mal nicht so gelingt. Und wenn du in deinem Film sehen solltest, dass du aus einem unguten Gefühl gar nicht mehr heraus kommst, dann weißt du, dass genau da ‚der Hammer hängt‘. Genau in diesem Aspekt bist du als Künstler in Bezug auf den bevorstehenden Auftritt gerade am unsichersten.

Und wenn du das durch die Übung erkennst, dann bist du auch schon einen Schritt weiter Richtung ‚Sicherheit‘. Denn nun kannst du dir genau für diesen Aspekt Unterstützung suchen: rede mit jemandem darüber und hole dir Hilfe!!

Egal wie dein Film verläuft, wenn du ihn zu Ende geschaut hast, dann lege die Handflächen aneinander und atme noch 2 bis 3 Mal tief ein und aus.

Und hier noch ein inspirierender Gedanke:

Was vor uns liegt und was hinter uns liegt ist unbedeutend, verglichen mit dem, was in uns steckt.
(Ralph Waldo Emerson)

Dann viel Spaß beim Reflektieren, Nachdenken, Suchen und Spielen.

Safed Dreekmann
Dozentin für Selbstmanagement und Sprecherziehung

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